Fechten für Erwachsene

 

Nicht jeder hat schon als Kind oder Jugendlicher fechten gelernt. Ich selbst hatte erst im Alter von über 40 Jahren den ersten Kontakt zum Fechtsport. Die Fechtgesellschaft Schwerin bot von Anfang an, also seit 2001, das Fechten für alle, die eine neue Sportart ausprobieren wollten und zwar ohne Altersbegrenzung, an.  Entsprechend der Breite der Interessen der Vereinsmitglieder stehen daher bis heute nicht der Wettkampfsport als alleiniges Ziel im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Freude am Fechten. Der Wunsch nach körperlicher Betätigung, gepaart mit der ständigen Herausforderung sich zum Teil blitzschnell zu überlegen, wie man einen Treffer setzen kann oder wie man am besten pariert (sich verteidigt), ist eine attraktive Herausforderung in jedem Alter.

 

Dementsprechend findet man Fechterinnen und Fechter, die mehrmals im Jahr an Turnieren teilnehmen, wie auch Vereinsmitglieder, die sich freuen ein oder zweimal in der Woche den Fechtsport ausüben zu können, um sich körperlich und mental fit zu halten, ohne dass sie Wettkampfabsichten verfolgen.

 

Es gibt daher kaum Beschränkungen oder Bedenken für Interessierte aller Altersstufen, zumal unser ältester Fechter schon über 80 Jahre alt ist.

 

Als Ausgleich für die häufig sitzende Tätigkeit in vielen Berufen bietet der Fechtsport, wie viele andere Sportarten auch, die Möglichkeit, einen sportlichen Gegenpol zu setzten, um fit und gesund zu bleiben und gleichzeitig immer wieder dazu lernen zu können.

 

Fechten ist eine Sportart, bei der es darauf ankommt, in der relativ kurzen Zeit eines Gefechtes sich körperlich und geistig voll auf seinen Partner zu konzentrieren. Wenn man das will, kann man schon nach kurzer Zeit schweißgebadet sein. Daher wechseln Pausen und Gefechte bei jedem Training regelmäßig miteinander ab. Nach außen sieht das so aus, als ob man mehr miteinander redet statt zu fechten, aber man braucht die Zeit zur Regeneration. 

 

Man kann es aber auch im Training ruhiger angehen: Wenn man zum Beispiel versuchen will, eine bestimmte Technik im Gefecht zu perfektionieren und es dazu nicht in erster Linie darauf ankommt, zu gewinnen.

 

Das Training findet jeden Donnerstag zwischen 19 und 21 Uhr in der Sporthalle der Friedensschule in der Friedensstraße statt. Es genügt, wenn man lockere Kleidung und Sportschuhe für die Halle mitbringt. In begrenztem Umfang können wir für die erste Zeit alle Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung stellen, die man braucht, um sich entscheiden zu können, ob Fechten eine Sportart ist, die einem längerfristig Spaß machen könnte.

 

Mit etwa 1000 Euro ist die Erstausrüstung nicht billig, hält aber dann oftmals 20 Jahre lang. Da Sicherheit vorgeht, ist eine gute Schutzkleidung unerlässlich, gehört der Fechtsport doch zu den Sportarten mit der geringsten Zahl an Unfällen überhaupt. Mit 20 Euro/Monat an Mitgliedsbeiträgen bewegen sich die laufenden Kosten im Bereich vieler Sportarten und Fitnessstudios.

 

Wem einmal in der Woche nicht reicht, der kann auch beim freien Training am Dienstag den Fechtsport ausüben.

 

Schauen Sie doch einmal vorbei, wir freuen uns auf jeden, der neugierig ist und dem wir den Fechtsport näherbringen können.

 

Gerhard Martin